Wenn dieses verrückte Jahr 2020 eines gezeigt hat, dann das: Wir können unseren Lebensstil ändern. Auch ganz fix, wenn es sein muss. Regelmäßig Hände waschen, immer einen Mund-Nasen-Schutz dabeihaben, Abstand halten, Home-Office und Home-Schooling, Weihnachten mal wieder besinnlich und Silvester ohne Feuerwerk. Manches davon ist ungewohnt, manches nervig, anderes wiederum sehr sinnvoll oder sogar sehr schön. Machbar ist es aber in jedem Fall.

Deshalb denke ich mir, was in der Corona-Pandemie funktioniert, muss doch auch klappen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Auch wenn der Klimawandel für uns im Alltag nicht so massiv präsent ist wie Corona – er ist genauso existenziell bedrohlich.

Wir laufen oft auf „Auto-Pilot“

Zum Thema Verhaltensänderungen gibt es jede Menge Literatur. Ganz spannend finde ich „Viel besser als gute Vorsätze“ von Stephen Guise. Darin geht es darum, wie sich mit kleinen Verhaltensänderungen große Erfolge erzielen lassen.

Dafür sollte man wissen, dass ein Großteil unserer Verhaltensweisen von Gewohnheiten gesteuert werden. Eine Studie der US-amerikanischen Duke University kommt zu dem Schluss, dass 45 Prozent unserer Verhaltensweisen aus Routinen bestehen. Das heißt, wir laufen sozusagen auf „Auto-Pilot“, etwa beim Zähneputzen, wenn wir online sind oder wenn wir beim Einkaufen immer wieder zu bestimmten Marken greifen. Automatismen machen den Alltag einfacher. Aber nicht unbedingt nachhaltiger.

Gewohnheiten geben uns ein Gefühl der Sicherheit und bewahren uns voremotionalem Stress. Denn in der jeweiligen Situation müssen wir keine Entscheidungen treffen und haben den Kopf frei für andere Dinge. Klingt gut, aber der Haken ist, dass nicht alle unsere Gewohnheiten so positiv sind wie Zähneputzen oder Müll rausbringen. Zum Glück:Verhaltensmuster lassen sich im Gehirn umprogrammieren

Das ist neurowissenschaftlich ziemlich gut erforscht. Der Trick besteht darin, die neue Routine einfach immer wieder auszuführen. Anfangs braucht es dazu noch etwas Willenskraft. Doch durch die Wiederholung bilden sich schon bald neue Synapsen im Gehirn, sodass uns die gewünschte Verhaltensweise in Fleisch und Blut übergeht und wir nicht mehr lange darüber nachdenken müssen. 

Besonders viel Aussicht auf Erfolg hat man, wenn man dabei in kleinen, konkreten Schritten vorgeht und sich sozusagen Mini-Gewohnheiten aneignet. Für das Thema Nachhaltigkeit bedeutet das: Man braucht nicht gleich sein ganzes Leben umzukrempeln oder gar die ganze Welt retten wollen. Viel besser ist es, konsequent an Kleinigkeiten zu arbeiten.

Mini-Gewohnheiten für einen nachhaltigen Alltag

Ich habe mich zum Beispiel im letzten Jahr wirklich x-mal darüber geärgert, dass ich mir zwar zwei „Mehrwegfrischenetze“ gekauft habe, sie aber immer zuhause habe liegen lassen. Kennt ihr bestimmt: diese wiederverwendbaren Obst- und Gemüsebeutel für den Supermarkt.

Und wenn ich sie mal nicht zuhause vergessen habe, habe ich sie doch tatsächlich im Kofferraum liegen lassen. Meine Mini-Routine heißt jetzt: Wenn ich einkaufen gehe, werde ich ab sofort prüfen, ob ich mein Portemonnaie, mein Handy und diese Netze in meiner Tasche habe.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust auf nachhaltige Erfolgserlebnisse?

Das ist kein großer Aufwand, man braucht nur ein bisschen Geduld und Durchhaltevermögen. Es dauert nämlich im Durchschnitt etwa acht Wochen, alte Gewohnheiten umzuprogrammieren.

Was ihr an eurem Lebensstil verändern könnt und wollt, wisst ihr selbst am besten. Aber es gibt viele kleine Stellschrauben, zum Beispiel beim Einkaufen öfter mal auf Nachhaltigkeitssiegel achten, weniger (Plastik-)Müll produzieren, kleine Strecken zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad zurücklegen, Leitungswasser trinken (ggf. Trinkwassersprudler zulegen) oder kürzer duschen. Auch Ökostrom und Ökogas sind gut für’s Klima, am besten natürlich wohldosiert.

Dazu hier noch ein paar konkrete Energiespartipps: https://www.stadtwerke-troisdorf.de/service/energiespartipps

Über eure Likes, Kommentare und Anregungen freue ich mich wie immer sehr.
Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und bis bald!