Zehn Irrtümer der Mülltrennung
23. Juli 2021, Lifestyle , Nachhaltigkeit
Rund 80 Prozent der Deutschen wollen durch Mülltrennung aktiv zum Klimaschutz beitragen. Doch eine Studie im Auftrag der Dualen Systeme zeigt: Viele kennen sich mit der Trennung von Verpackungen, Restmüll, Papier und Glas weniger gut aus, als sie denken.
Ich habe festgestellt, dass auch ich zu denjenigen gehöre, die in Sachen Mülltrennung noch etwas dazulernen können – man lernt bekanntlich nie aus. Auf https://www.muelltrennung-wirkt.de/ und auf den Themenseiten „Mülltrennung“ beim Umweltbundesamt steht so einiges darüber. Was ich schon wusste und was noch nicht, habe ich hier für euch zusammengestellt:
Irrtum Nr. 1: Verschmutzte Pizzakartons ins Altpapier
Wer Pizzakartons ins Altpapier gibt, macht einen Fehler. Denn obwohl Pizzakartons aus Papier bestehen (und sie auch dementsprechend gekennzeichnet sind), können sie sie nicht recycelt werden, sobald sie fettig sind und Pizzareste daran haften. Dann gehören sie in den Restmüll.
Irrtum Nr. 2: Backpapier ins Altpapier
Auch Backpapier darf nicht im Altpapier entsorgt werden, und zwar unabhängig davon, ob es benutzt oder unbenutzt ist. Backpapier ist nämlich meist mit einer Teflonschicht überzogen, die ein Recycling unmöglich macht. Also auch ab in den Restmüll damit. Das Gleiche gilt für Papiertaschentücher, Küchenpapier und Servietten. Die sind zwar nicht beschichtet, gehören aber trotzdem in den Restmüll.
Fehler Nr. 3: Alles aus Plastik in den gelben Sack bzw. in die Gelbe Tonne werfen
Der Gelbe Sack bzw. die Gelbe Tonne ist nur für Verpackungsmüll da, der nicht aus Glas oder Papier besteht. Dazu gehören zum Beispiel Tetrapak-Kartons, leere Konserven, Umverpackungen aus Plastik, Kronkorken usw. Aber: Kaputtes Kinderspielzeug oder andere Teile aus Kunststoff, benutzte Zahnbürsten, alte Video- oder Musikkassetten etc. haben im Gelben Sack nichts verloren und gehören ebenfalls in den Restmüll.
Irrtum Nr. 4: Plastikverpackungen vor dem Entsorgen spülen
Joghurtbecher, Getränkekartons und andere Behältnisse sollten vollständig geleert werden, bevor sie im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne landen. Aber man braucht die Verpackungen vor dem Entsorgen nicht auszuspülen. Anders als beim Papierrecycling lässt sich Verpackungsmüll auch recyceln, wenn sich noch Lebensmittelreste daran befinden.
Irrtum Nr. 5: Aludeckel am Joghurtbecher lassen
Recycling-Anlagen können zwar verschiedene Wertstofftypen aussortieren, aber nur, wenn sie nicht zusammenhängen. Das bedeutet, wenn man den Aludeckel vor dem Entsorgen nicht vom Joghurtbecher abmacht, kann beides nicht wiederverwertet werden. Das Gleiche gilt auch für Joghurtbecher mit Papiermanschette, auch die muss man abmachen (und ins Altpapier geben), damit der Plastikbecher ordnungsgemäß recycelt werden kann. Und noch ein Tipp: Keine unterschiedlichen Wertstofftypen ineinanderstecken, um Platz zu sparen – also zum Beispiel die Mozzarella-Verpackung in die Konservendose der Pizza-Tomaten stecken. Das kann die Recycling-Anlage nicht trennen und somit auch nicht wiederverwerten.
Irrtum Nr. 6: Corona-Schnelltests und Einweghandschuhe in den Gelben Sack
Auch zum Schutz der Mitarbeiter:innen in den Sortieranlagen: Corona-Schnelltests, Einweghandschuhe aus Gummi und auch Masken gehören immer in den Restmüll. Und sobald die Möglichkeit einer Kontamination besteht, dann sollte man diesen Müll am besten zusätzlich in einen Plastikbeutel packen und luftdicht verschließen.
Irrtum Nr. 7: Glühbirnen oder Glasgeschirr in den Glascontainer
Falsch! In den Glascontainer gehören nur Flaschen und herkömmliche Glasverpackungen. Hingegen haben zum Beispiel Leuchtmittel und Glühbirnen, Spiegel oder Glasgeschirr nichts im Glascontainer verloren. Schraubverschlüsse entfernt man am besten schon zu Hause und entsorgt sie im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne. Ein absolutes No-Go: große Teile aus Glas (wie Salatschüsseln etc., die ohnehin nicht hierhin gehören) oder sonstige Teile auf den Glascontainer zu stellen. Denn Scherben bringen in diesem Fall kein Glück. Die abgestellten Sachen fallen beim Anheben des Containers herunter, bleiben als Scherbenhaufen auf dem Weg liegen und werden so zur Gefahrenquelle für Mensch, Tier und Fahrzeuge.
Irrtum Nr. 8: Alles querbeet in den Glascontainer
Glas sollte man immer sortenrein entsorgen – also schön getrennt nach Weißglas, Grün- und Braunglas. Anderenfalls kann das Glas nicht richtig recycelt werden. Eine grüne Flasche ins Weißglas und schon verfärbt sich das komplette Weißglas beim Einschmelzen. Übrigens verträgt Grünglas die meisten Fehlfarbenanteile, daher sollte man blaues Glas oder Glas in einem undefinierbaren Farbton in den Grünglascontainer werfen.
Irrtum Nr. 9: Batterien oder Elektroschrott in den Restmüll
Bloß nicht – das ist eine absolute Umweltsünde und obendrein strafbar. Sowohl Batterien als auch kleinere Elektrogeräte kann man problemlos im Handel zurückgeben. Ansonsten einfach zum örtlichen Wertstoff- oder Recyclinghof bringen.
Irrtum Nr. 10: Essensreste in den Restmüll oder in die Toilette
Nein, dafür gibt es die Biotonne! Zubereitete oder rohe Essensreste, für die man partout keine Verwendung mehr hat, darf man in der Biotonne entsorgen. Auf den Komposthaufen sollte man tierische oder gekochte Essensreste aber besser nicht werfen, da so Ratten und andere Wildtiere angelockt werden. Auch die Entsorgung über die Toilette ist tabu, da auch in den Abflussrohren Ratten angelockt werden können und die Rohre durch größere Essensreste außerdem verstopfen können. Essensreste im Abwasser (ebenso wie alte Medikamente) können außerdem zu steigenden Abwassergebühren führen, da die Reinigung des Wassers aufwendiger und daher kostspieliger wird.
Fazit: Lasst uns weiter den Müll trennen, aber richtig!