Wo lade ich mein E-Auto?
12. August 2022, Lifestyle , Nachhaltigkeit
Diese Frage stellen sich alle, die über die Anschaffung eines eigenen E-Fahrzeugs nachdenken. Wie funktioniert das mit der Wallbox zu Hause und finde ich unterwegs immer eine öffentliche Ladesäule? Hier ein Überblick über die verschiedenen Lademöglichkeiten.
Die gute Nachricht für alle, die sich ein Elektroauto zulegen möchten: Deutschland macht Tempo beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Nach Angaben von statista.de waren am 1. Juli 2022 insgesamt 63.570 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur abgeschlossen haben. Aktuell gibt es die meisten Ladepunkte in Bayern.
Gute Voraussetzungen: Fördermöglichkeiten
Doch auch Nordrhein-Westfalen treibt den Ausbau der öffentlichen und nicht-öffentlichen Ladeinfrastruktur voran. Seit 1. April 2022 gibt es eine Reihe neuer Fördermöglichkeiten durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE). Gefördert werden unter anderem Netzanschlüsse auf Garagenhöfen, öffentliche und nicht öffentlich zugängliche Schnellladeinfrastruktur sowie private Ladepunkte, die in Verbindung mit einer neuen Photovoltaikanlage installiert werden. Hierfür stehen rund 54 Mio. Euro an Haushaltsmitteln bereit. Die Förderübersicht lässt sich hier downloaden.
Außerdem können sich E-Auto-Besitzer auch jährlich im Rahmen der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) eine Prämie auszahlen lassen. So gelangen auch Kunden der Stadtwerke Troisdorf mit wenigen Klicks zum Auszahlungsantrag – derzeit beträgt die Prämie 225 Euro.
Entspannt zu Hause tanken
Idealerweise plant man zum Kauf eines Elektroautos also auch frühzeitig, inwieweit sich zu Hause eine eigene Lademöglichkeit installieren lässt – vielleicht sogar in Kombination mit einer förderfähigen Photovoltaik-Anlage. Dabei muss es nicht gleich die teuerste Ladestation mit der größtmöglichen Ladeleistung sein. Da das E-Fahrzeug ja normalerweise länger zu Hause steht, kann man es z. B. über Nacht in Ruhe laden. Hilfe bei der Entscheidungsfindung bietet das Portal ElektroMobilitätNRW in Form eines Lade-Tools an.
Das Elektrofahrzeug an der Haushaltssteckdose zu laden, ist im Übrigen keine gute Idee. Die Bundesnetzagentur warnt ausdrücklich davor: „E-Autos sollten aus Gründen der elektrischen Sicherheit nicht über die normale Haushaltssteckdose aufgeladen werden, da die vorhandene Elektroinstallation in Wohngebäuden nicht für hohe Ladeströme bei langen Ladezeiten ausgelegt ist. Für das Laden zu Hause sollten Sie eine Wallbox installieren lassen, die das Laden mit höheren Leistungen (bis zu 22 kW) ermöglicht.“
Gut zu wissen: Um eine Wallbox installieren zu können, muss man kein Eigenheimbesitzer sein. Auch in Miet- und Eigentumswohnungen besteht seit Dezember 2020 laut Wohnungseigentumsgesetz (WEG) ein Anspruch auf eine Ladestation. Diese muss natürlich selbst finanziert werden, kann aber nicht mehr wie früher von anderen Miteigentümern oder Vermietern grundsätzlich blockiert werden. Allerdings dürfen Vorgaben zur Umsetzung gemacht werden.
Was bei der Errichtung einer privaten Ladeinfrastruktur an Ein- und Mehrparteienhäusern zu beachten ist, ist in dem Leitfaden „Einfach laden an Wohngebäuden“ der Nationalen Leitstelle Infrastruktur übersichtlich zusammengefasst.
Viele weitere Lademöglichkeiten
Mittlerweile muss niemand mehr befürchten, mit leerem Akku liegenzubleiben. Denn unterwegs gibt es eine Reihe von Lademöglichkeiten – und auch zahlreiche Apps, die Auskunft darüber geben, wo die nächste freie Ladesäule ist.
Am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder in Parkhäusern
Immer mehr Unternehmen geben ihren Angestellten bereits die Möglichkeit, das E-Auto während der Arbeitszeit auf dem Firmengelände aufzuladen. Wird der Strom kostenlos ausgegeben, braucht der Arbeitnehmer dieses Geschenk übrigens nicht als geldwerten Vorteil zu versteuern. Mehr zu dem Thema steht hier.
Auch viele Supermärkte und andere Gewerbetreibende stellen Ladesäulen für Kunden bereit oder machen ihre Ladesäulen öffentlich zugänglich. Oft handelt es sich dabei um Schnell-Ladesäulen, die in kürzester Zeit auf bis zu 80 % aufladen können. Eine interaktive Ladesäulen-Karte, die laufend aktualisiert wird, ist hier zu finden.
Laden auf Langstrecken
Kann man mit einem E-Fahrzeug auch entspannt längere Strecken zurücklegen? Ja, definitiv. Nicht nur an deutschen Autobahnrastplätzen stehen Schnell-Ladesäulen bereit, an denen man in einer ohnehin ratsamen Fahrpause von 30 bis 40 Minuten das E-Auto auf bis zu 80 % auftanken kann. Die Ladestopps werden vom Navi automatisch vorgesehen oder können mithilfe verschiedener Apps manuell geplant werden. Für die Urlaubsreise empfiehlt ElektroMobilitätNRW übrigens die folgenden Routenplaner: ABetterRoutenplanner oder ElectricRoutes.
Allen E-Mobilisten und solchen, die es werden wollen, wünschen wir allzeit gute Fahrt!