Ihre Spezialität ist das genaue Hinschauen und Betrachten: Die Troisdorfer Künstlerin Eri Ständer setzt Details aus dem Alltagsleben gekonnt in Szene. Nun sind die Bilder in einer Ausstellung auf drei Ebenen in der Galerie der Stadtwerke Troisdorf zu sehen.

Eine mit Badfliesen gekachelte Wand. Bäume, die durch Milchglasfenster ihre Schatten werfen. Der Milchschaum in einer Cappuccinotasse – wie wunderschön das alles sein kann, sieht man nicht, wenn man nur flüchtig hinschaut. Wie gut, wenn jemand mit frischem Blick vorangeht und neue Perspektiven eröffnet. Das Markenzeichen von Eri Ständer ist es, dem Betrachter Ausschnitte der Wirklichkeit so zu präsentieren, dass sie zunächst wie abstrakte Kunst wirken und sich dann doch als gegenständlich entpuppen. „Das ist ein Spiel, das ich liebe“, erklärt die Künstle-rin. „Wenn mich etwas anspricht, ‚zoome‘ ich es mir heran und male den interessanten Ausschnitt so, wie es sich für mich richtig anfühlt.“

Eine Frage der Perspektive

Wie inspirierend das ist, davon konnten sich die zahlreichen Besucher der Ausstellung „Die wunderbare Welt der Eri Ständer“ bei der Vernissage in der Stadtwerkegalerie überzeugen. Über drei Ebenen sind hier Alltagsgegenstände zu entdecken, die vom Betrachter erst einmal als solche identifiziert werden wollen. Denn der Troisdorfer Malerin fallen Sachen auf, die man im Alltagstrubel nur flüchtig wahrnimmt oder gar übersieht. Bei ihr werden Ausschnitte zum Mittelpunkt der Bildkomposition, oft ist das eigentliche Motiv nur kühn angeschnitten. Eben diese neue Sicht auf die Dinge lädt zum Innehalten und Betrachten ein.

Daniela Simon, Leiterin Unternehmenskommunikation, eröffnete die Ausstellung im Beisein zahlreicher Gäste und der Künstlerin. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Joshua Straube gab sie eine thematische Ein-führung in die gezeigten Werke. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von dem Pianisten Konstantin Kopenhagen. 

„Ein Bild von Eri Ständer anzuschauen, ist wie ein Spaziergang mit einem Kind, dem auf einem kleinen Stück Wegstrecke so viel Spannendes auffällt, dass man gar nicht weiterkommt, vor lauter aufregenden Dingen, die es zu entdecken gilt“, sagt Ute Wöllmann, Leiterin der Akademie für Malerei Berlin, über ihre Meisterschülerin. Eine wunderbare Erfahrung, die man sich gönnen sollte, heute mehr denn je.

Die Ausstellung ist bis zum 16. August 2024 in der Galerie der Stadtwerke Troisdorf im Kundenzentrum an der Poststraße 105 während der Öffnungszeiten zu besichtigen.