Smartphones und Nachhaltigkeit
28. August 2020, Lifestyle , Nachhaltigkeit
Ich gehöre nicht zu denen, die alle zwei Jahre das neueste Handy haben müssen. Aber kürzlich war die Zeit dann doch mal wieder reif für ein neues Smartphone. Jetzt liegt das alte Teil hier herum und ich überlege, wie ich es wohl am besten entsorge. Denn es enthält immerhin einige wertvolle Rohstoffe, die man in den Wertstoffkreislauf zurückgeben sollte. Die sogenannten seltenen Erden zum Beispiel, außerdem Kobalt, Tantal, Kupfer, Nickel, Silber und Gold.
Recycling ist immer eine gute Sache und in diesem Fall ganz besonders, weil die Nachfrage nach Smartphones, Tablets und Co. immer weiter steigt. Je mehr Verbraucher ihre Smartphones richtig entsorgen, desto weniger neue Rohstoffe müssen hoffentlich abgebaut werden.
Über 3 Milliarden Smartphones soll es inzwischen auf der Welt geben. Dazu kommen etliche andere akkubetriebene Geräte – von Haushaltsgeräten über Werkzeuge bis hin zu Elektrofahrzeugen. Ich finde kabelloses Arbeiten ja auch sehr praktisch. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass der Komfort seinen Preis hat.
Denn die natürlichen Rohstoffe der Erde werden – man kann es nicht schönreden – erbarmungslos geplündert und die Länder, in denen diese Rohstoffe vorkommen, müssen darunter leiden. Laut Amnesty International bauen zum Beispiel schon Kinder ab sieben Jahren in den Kobalt-Minen im Kongo den Rohstoff unter lebensgefährlichen Bedingungen ab.
Ein echtes Dilemma, denn ich kann und will auf mein Handy nicht verzichten – wer kann das heutzutage schon. Aber ich habe mir vorgenommen, dafür zu sorgen, dass es möglichst lange hält. Wenn ich auf diese Weise einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann, verzichte ich gerne auf die Möglichkeit, mit jeder Vertragsverlängerung ein neues Modell zu bekommen.
So leben Smartphones länger
Es ist nicht schwierig, seinem Smartphone ein langes Leben zu schenken – das fängt bei der Displayfolie und der Schutzhülle an. Und so hält auch der Akku länger:
Tipp 1: Akku nicht voll aufladen
Bei den frühen Handygenerationen wurde noch das Gegenteil empfohlen. Heute gilt aber: Lithium-Ionen-Akkus nicht auf 100 % vollladen, da sonst die Speicherfähigkeit leidet. Also Smartphones besser auch nicht über Nacht am Strom lassen.
Tipp 2: Akku nicht komplett entladen
Für eine längere Akku-Lebensdauer sollte man das Smartphone nicht komplett entladen. Ein Ladestand zwischen 30 % und 70 % gilt als optimal.
Tipp 3: Einstellungen optimieren
Der Akku wird geschont, indem man zum Beispiel den Stromsparmodus aktiviert oder die Displayhelligkeit etwas reduziert. Außerdem kann man wenig gebrauchte Apps deaktivieren, die unnötig im Hintergrund laufen und viel Strom ziehen. Und noch ein Tipp: WLAN deaktivieren, wenn man außer Haus ist. Denn sonst sucht das Gerät permanent nach einer WLAN-Verbindung, was wiederum den Akku stark beansprucht.
Tipp 4: Recycling-Möglichkeiten nutzen
Irgendwann gibt auch der beste Akku seinen Geist auf. Falls sich der Akku nicht auswechseln lässt, gehört das Gerät nicht in den Restmüll. Wenn man das Gerät von einem Mobilfunkanbieter hat, kann man es dort kostenlos zurückgeben. Ansonsten kümmern sich die Wertstoffhöfe des lokalen Entsorgungsbetriebs und Elektronikfachgeschäfte um die Entsorgung der Geräte. Natürlich vorher alle Daten löschen.
Übrigens: Ladekabel nicht in der Steckdose lassen.
Das Ladekabel sollte nach dem Aufladen aus der Steckdose entfernt werden. Sonst zieht es nämlich weiter Strom, auch wenn gar kein Endgerät am Kabel hängt. Wenn man zuhause mehrere Ladekabel im Einsatz hat, kommt im Laufe eines Jahres einiges zusammen.
Und wo wir schon beim Thema Strom sind: Der Strombedarf nimmt wegen der intensiven Nutzung von Smartphones und der vielen anderen akkubetriebenen Geräte stetig zu. Natürlich ist Stromsparen immer noch die beste Lösung. Aber wenn schon Strom, dann ist Ökostrom definitiv die zweitbeste Lösung. In diesem Sinne: Ein großes Dankeschön an alle, die sich für nachhaltig erzeugten Naturstrom entschieden haben!
Wie steht ihr zu dem Thema? Wie oft wechselt ihr euer Smartphone-Modell?