Rotary Club und Stadtwerke Troisdorf schaffen bunte Rückzugsorte für heimische Gartenvögel
17. November 2023, Engagement, Nachhaltigkeit , SWT-News
Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, freuen sich auch Gartenvögel über ein geschütztes Plätzchen. Aus dieser Erkenntnis entstand das nachhaltig orientierte Vogelhaus-Projekt, das vom Rotary Club Troisdorf initiiert, finanziert und von den Stadtwerken Troisdorf mit Nachhaltigkeits-Workshops zum Thema Vogel- und Naturschutz unterstützt wurde. Und wie es sich für ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt gehört, wurden mit den Rhein-Sieg-Werkstätten, der Waldschule und der Janosch-Grundschule weitere Akteure mit ins Boot geholt. Ihre Mitarbeiter, Kinder und Jugendlichen haben maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen, das auf einzigartige Weise Spaß, Kreativität und nachhaltige Lerneffekte kombiniert.
Die spannende Reise der Vogelhäuschen
Ungefähr zur gleichen Zeit, als die ersten Zugvögel nach Süden aufbrachen, hatten sich die 100 Vogelhäuschen-Bausätze aus Holz auf den Weg zu den Troisdorfer Rhein-Sieg-Werkstätten gemacht. Dort nahmen Jugendliche mit Behinderung zunächst an einem spannenden Workshop zum Thema „Vogel- und Naturschutz“ teil, geleitet von Monika Rosenthal von der Jugendorganisation ZUB – Zukunft, Umwelt, Bildung. Anschließend wurden die Ärmel hochgekrempelt und zur Erinnerung jeweils ein Vogelhäuschen sorgfältig zusammengebaut. Die restlichen 100 Häuschen wurden von den anderen Mitarbeitern der Rhein-Sieg-Werkstätten zusammengesetzt und bestempelt, bevor sie anschließend weiter auf die Reise geschickt wurden.
Während die eine Hälfte der von den Rotariern gesponsorten Vogelhäuschen an die Janosch-Grundschule ging, wurde die andere Hälfte von den Kindern der Troisdorfer Waldschule kreativ verschönert. Dort hatte die zuständige Kunstlehrerin Christina Prinz dem Vogelhausprojekt eine eigene Unterrichtsreihe gewidmet und ist es konzeptionell angegangen. Nachdem die Schülerinnen und Schüler die vorgegebene geschwungene Form der Vogelhaus-Rohlinge mit dem berühmten Künstler Friedensreich Hundertwasser in Verbindung brachten, malten sie die Bausätze seinen Stil nachahmend in leuchtenden Farben, dafür aber ohne gerade Linien oder rechteckige Winkel, an. Nach dem Grundieren gestalteten sie die Häuschen mit typischen Hundertwasser-Elementen wie beispielsweise Spiralen, Augen und Zwiebeln aus und setzten abschließend Akzente.
Am 16. November bewunderten Rotary Präsident Detlev Langer und Stadtwerke-Geschäftsführerin Andrea Vogt gemeinsam das Ergebnis des gelungenen Troisdorfer Teamworks in der Waldschule. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Sinne der Inklusion die Rhein-Sieg-Werkstätten in das Projekt mit einbeziehen konnten. Heute ist es toll zu sehen, wie bunt und fantasievoll die 4. Klässler die von uns zur Verfügung gestellten Häuschen gestaltet und so jedes einzelne zu einem unverwechselbaren Unikat gemacht haben. Dank der fleißigen Kinder ziehen demnächst in vielen Troisdorfer Gärten tolle Vogelhäuschen ein und obendrein lernen die Schülerinnen und Schüler auch noch viel über nachhaltigen Vogelschutz“, freut sich Langer.
Was Gartenvögel im Winter brauchen
Mit der kreativen Gestaltung im Kunstunterricht ist für die Grundschulkinder das Vogelhausprojekt nämlich längst nicht abgeschlossen, denn die Stadtwerke Troisdorf laden alle teilnehmenden Kinder noch zum Nachhaltigkeits-Workshop ein, der bereits bei den Rhein-Sieg-Werkstätten für Begeisterung sorgte. Dann wird das ZUB Bonn einmal mehr wertvolles Wissen zur Winterfütterung vermittelt – inklusive Tipps, was man das ganz Jahr über für den Vogel- und Naturschutz tun kann. Denn was viele nicht wissen: Vogelhäuschen sind nicht überlebensnotwendig für Vögel. In freier Natur, auf Blühstreifen oder entsprechend vorbereiteten Gärten finden sie – außer bei extremer Kälte – auch im Winter noch Futter.
Dennoch sind Vogelhäuschen gerade in bebauten Gegenden bei kalten Temperaturen ein willkommener Rückzugsort für unsere gefiederten Freunde. Und den Menschen, die es drinnen schön warm haben, geben die Vogelhäuschen die Gelegenheit, heimische Vogelarten wie Finken-, Kohl- und Blaumeisen, Rotkehlchen, Amseln und viele mehr aus nächster Nähe zu beobachten. Ganz wichtig: Wird Futter in den Vogelhäuschen ausgelegt, muss das Häuschen regelmäßig gereinigt werden, da mangelnde Hygiene den Vögeln schaden kann.
„Gemeinsam schaffen wir nicht nur bunte Rückzugsorte für Vögel, sondern fördern auch das Umweltbewusstsein der jungen Generation. Als nachhaltig orientierter Lokalversorger liegen uns Projekte wie dieses ganz besonders am Herzen und wir freuen uns, dass wir auf spielerisch-kreative Weise nicht zuletzt Schulkinder sensibilisieren können, wie wichtig es ist, sich das ganze Jahr über für unsere Umwelt einzusetzen“, so Stadtwerke -Geschäftsführerin Andrea Vogt.