„Fast vergessen“ – unter diesem Titel stellen derzeit 25 Künstlerinnen des Netzwerks GEDOK Bonn in der Galerie der Stadtwerke Troisdorf ihre Kunstwerke aus. Von Malerei, Grafiken, Zeichnungen über Fotografien und Skulpturen bis hin zu Installationen: Die persönlichen Erinnerungen der Künstlerinnen laden Troisdorfer Kunstinteressierte zu eigenem Kopfkino ein.

Im Beisein zahlreicher Gäste eröffnete Daniela Simon, Leitung Unternehmenskommunikation, die Gemeinschaftsausstellung des Netzwerks GEDOK. 25 Künstlerinnen aus der Region stellen bei den Stadtwerken Troisdorf ihre Werke aus, für die sie Erlebnisse aus ihrer ganz persönlichen Erinnerungsschublade gezogen und künstlerisch interpretiert haben. 

Nach einleitenden Worten der Kunsthistorikerin Irina Wistoff, die das Thema „Vergessen“ in einen ganz neuen Fokus rückte, nutzten die Gäste die Gelegenheit zu einem inspirierenden Rundgang durch eine Vielzahl von Schlaglichtern der Vergangenheit. Es sind Eindrücke, die die Künstlerinnen selbst fast – aber eben nur fast – vergessen hatten und mit den Troisdorfer Kunstinteressierten teilen möchten. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage durch Matt Sonnicksen an der Gitarre. 

Fundstücke aus der Schatzkiste der Seele 

Das menschliche Gedächtnis hält viele Erinnerungen fest verschlossen. Doch manchmal öffnet sich die Schatzkiste der Seele ganz zufällig und lässt die Vergangenheit wieder aufflackern. Ein bestimmter Duft, ein Alltagsgegenstand von früher, den man beim Aufräumen wiederfindet, ein Gespräch unter Jugendfreunden oder die Rückkehr an einen geliebten Ort aus Kindertagen – all das und mehr kann den Zauber des vermeintlich Verlorenen zurückbringen. 

Die Ausstellung gibt Besuchern die Gelegenheit, sich mithilfe der dargestellten Werke ebenfalls auf eine Zeitreise zu begeben und in eigenen Erinnerungen zu schwelgen. Kindheitserlebnisse, die erste Liebe, Besuche bei den Großeltern – lang, lang ist’s her und plötzlich doch wieder ganz nah.

Werke bis Mitte Juni zu sehen

„Bei dieser Ausstellung ist Kopfkino ausdrücklich erwünscht“, resümierte Simon. „Alle Troisdorfer Kunstfans sind herzlich eingeladen, uns zu besuchen und sich inspirieren zu lassen. Manchmal braucht es nur einen kleinen Moment der Muße, damit fast Vergessenes vor dem inneren Auge wieder lebendig wird.“

Die Ausstellung ist in der Galerie der Stadtwerke Troisdorf im Kundenzentrum an der Poststraße 105 während der Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 07:30 bis 16:30 Uhr und freitags von 07:30 bis 12:30 Uhr zu sehen. Sie läuft noch bis zum 16. Juni 2023. 

GEDOK Bonn – großartige Künstlerinnen

Die GEDOK wurde 1926 als „Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“ in Hamburg gegründet, um künstlerische Talente von Frauen zu fördern. Heute gehören dem Netzwerk rund 2.800 Künstlerinnen an. Die GEDOK Bonn ist seit 1952 mit über 150 Künstlerinnen in vier Fachgruppen (Angewandte und Bildende Kunst, Literatur, Musik) dabei und zählt heute zu den größten Regionalgruppen in Deutschland. Sie will weibliche Kunst einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, die Frauen fördern, vernetzen und unterstützen. Dies geschieht durch Kunstprojekte, Ausstellungen, Wettbewerbe, Kunstpreise und durch Kunstfördernde.