Kennst du deinen ökologischen Fußabdruck?
11. Februar 2022, Nachhaltigkeit
Umweltbewusster einzukaufen, das ist gar nicht so schwer. Oft scheitert es nicht am guten Willen – man denkt nur nicht immer daran. Ein ganz alltägliches Beispiel ist die Batterie. Eine nützliche Erfindung, an die uns der „Tag der Batterie“ erinnert, der jedes Jahr am 18. Februar begangen wird. Vermutlich zu Ehren des italienischen Physikers Alessandro Volta (1745-1827), der als Begründer der Elektrizitätslehre den Vorläufer der modernen Batterie entwickelte.
Doch wie jede nützliche Erfindung hat auch die Batterie ihre Schattenseiten. Denn herkömmliche Primär-Batterien (also solche, die im Unterschied zu Akkus nicht wiederaufgeladen werden können) sind nicht nachhaltig. Sie enthalten giftige Schwermetalle und müssen daher getrennt gesammelt und aufwendig recycelt werden. Weitere Infos dazu gibt es auf der Seite des Umweltbundesamtes.
Ein erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit besteht also darin, statt der Einweg-Batterien zumindest hochwertige, langlebige Akkus zu verwenden. „Ein Akku kann 500- bis 1000-mal aufgeladen werden und kann somit eine große Menge Einwegbatterien ersetzen“, schreibt zum Beispiel der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und gibt hier Tipps rund um Einkauf und die Entsorgung. Zwar steht auch die Akkutechnologie in der Kritik. Doch auf dem Gebiet tut sich derzeit eine Menge – ein Beitrag über nachhaltige Akkus folgt demnächst.
Ökologischer Fußabdruck: Was wir tun, hinterlässt Spuren
Wo man im Alltag noch ansetzen kann, verrät der sogenannte ökologische Fußabdruck. Das ist ein komplexer Nachhaltigkeitsindikator, der Auskunft darüber gibt, wie viele biologische Ressourcen die Menschheit benötigt, um ihren aktuellen Lebensstil aufrechtzuerhalten. Berechnet wird das Ganze anhand verschiedener Faktoren, u. a.
- Ernährung,
- Konsumverhalten,
- Wohnen und
- Transport/Mobilität.
Nachhaltig wäre es, wenn die Menschheit nur die Ressourcen verbrauchen würde, die auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Doch tatsächlich lebt 80 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit einem ökologischen Defizit. Dazu gehören weite Teile Europas und Asiens sowie die USA. Insgesamt leben wir nachweislich auf zu großem Fuß, nämlich so, als ob uns 1,6 Erden zur Verfügung stünden.
In Deutschland sieht es übrigens noch dramatischer aus. Hier betrug der durchschnittliche ökologische Fußabdruck 2017 laut Global Network Footprint 4,7 globale Hektar. Die Redaktion von utopia.de hat nachgerechnet: „Wenn jeder Mensch einen Fußabdruck von fünf Hektar hätte, bräuchten wir rund drei Erden.“
SOS: Earth Overshoot Day!
Um die Menschen zu sensibilisieren, wurde schon vor geraumer Zeit der „Tag der Erdüberlastung“ („Earth-Overshoot-Day“) ins Leben gerufen. Das ist ein symbolischer Stichtag, an dem unsere weltweiten Ressourcen für das jeweilige Jahr aufgebraucht sind und sich die Umwelt nicht mehr natürlich regeneriert. Vor 40 Jahren lag der Stichtag noch im November. 2019 war das globale Biokapazitäts-Budget bereits am 29. Juli ausgeschöpft – so früh, wie noch nie zuvor. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Mobilitätseinschränkungen verschob sich der „Earth-Overshoot-Day“ zwischenzeitlich Richtung August. Doch der Trend dürfte sich rasch wieder umkehren, sobald sich die Situation normalisiert.
Das können wir tun
Am besten erst einmal den eigenen Lebensstil zu beleuchten und im Alltag die vielen kleinen Möglichkeiten finden, etwas zu verändern. Zum Beispiel Akkus statt Batterien verwenden. Fahrrad- statt Autofahren. Beim Bauern kaufen statt beim Discounter. Urlaub in der Nähe statt Fernreise. Wer den eigenen ökologischen Fußabdruck ermitteln möchte, erfährt hier mehr: https://www.fussabdruck.de/fussabdrucktest/#/start/index/
Auch kleine Schritte führen zum Ziel – gehen wir es gemeinsam an.
PS: Konkrete Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag folgen im nächsten Beitrag!